Tür mit Rahmen: Die wichtigsten Grundlagen und Fachbegriffe für Laien und Experten

Wenn auf der Baustelle Umgangssprache auf Fachbegriff trifft, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Dies ist besonders eklatant, wenn es um Bauteile wie Türen geht, die maßgeblich für das Wohnambiente und den Wohnkomfort sind.

Selbst bei der klassischen Tür mit Rahmen spricht, kann es zu Missverständnissen kommen. Die Folge: Man einigt sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und verschenkt viel Potenzial hinsichtlich der gestalterischen und funktionalen Qualität.

Wir sagen Ihnen, wo die sprachlichen Unterschiede liegen, was Sie über Türrahmen wissen müssen und zeigen Lösungen außerhalb des Standards auf. So finden Sie zusammen die beste Türlösung für Ihr Objekt.

Definition: Türzarge, Umfassungszarge, Blendrahmen

Üblicherweise ist mit „Tür mit Rahmen“ die klassische Türkonstruktion gemeint. Dennoch ist der Begriff für den Fachgebrauch zu ungenau. In der Fachsprache werden folgende Begriffe verwendet:

  • Türzarge: Übergeordneter Fachbegriff für den fixen Teil der Türkonstruktion, der das Türblatt mit der Wand verbindet. An ihm sind die relevanten Beschläge montiert, die zum Bewegen und Schließen des Türblatts notwendig sind.
  • Umfassungszarge: Fachbegriff für klassischen Türrahmen. Sie verdeckt die Innenseiten der Türlaibung sowie den Übergang zur Wand.
  • Blendrahmen oder Rahmenblende: Als Teil der Umfassungszarge verdeckt er die Fuge zwischen Rohbauöffnung und Zarge. Umgangssprachlich wird er auch Verkleidung des Türrahmens genannt.

Weitere Begriffe sind auch Türfutter für den Teil der Zarge, der in der Laibung sitzt, und Verkleidung für den Blendrahmen.

Gibt es auch Türen ohne Rahmen?

Spezielle Türen können auch ohne Blendrahmen eingebaut werden – allerdings nicht ohne Zarge als konstruktives Bauteil. Der Fachmann spricht von einer Blockzarge. Sie kann unterschiedlich gestaltet werden:

Der eingestellte Türrahmen ohne Blende ist deutlich sichtbar. Die Tür wirkt wie in die Öffnung eingestellt. Türen in Sichtbetonwänden werden beispielsweise gerne so gestaltet.

Die Zarge ist möglichst unsichtbar als schmales Rahmenprofil an der Anschlagseite in die Laibung montiert. Dann spricht man auch von einer rahmenlosen Tür. In der Regel sind diese Türen auch wandbündig und nehmen sich zugunsten der Raumwirkung extrem zurück. Diese Form der Tür lässt sich mit Einbausystemen wie KONTURA von WINGBURG realisieren.

Im Alltag werden die Begriffe Rahmen und Zarge oft synonym verwendet. Daher wird auch von einer Tür ohne Zarge gesprochen.

Funktion einer Verkleidung am Türrahmen

Auch wenn eine Türkonstruktion ohne Rahmenblende möglich ist, sprechen maßgeblich zwei Argumente für einen Türrahmen.

  1. Die Türöffnung kann im Rohbauzustand belassen werden. Durch die Verblendung des Türrahmens müssen weder die Laibung noch die Kanten aufwendig hergestellt werden.
  2. Die Kanten der Laibung sind durch den Türrahmen sicher geschützt.

Einbau einer Tür mit Rahmen

Entsprechend der genannten Vorteile kann eine Tür mit Rahmen den Bauablauf beschleunigen. Die Rohbauöffnung muss lediglich hergestellt und die Wandfläche nur grob bis an die Kante hergerichtet werden.

Die Montage des Türrahmens ist für alle Türvarianten ähnlich und erfolgt in wenigen Schritten:

  • Die Zarge wird vor Ort auf der Baustelle zusammengesteckt.
  • Anschließend wird sie in die Öffnung eingestellt, ausgerichtet und fixiert. Der Rahmen muss lotrecht und rechtwinklig sein. Zudem darf er sich nicht verwinden. Ist dies gegeben, muss die Durchgangsbreite an allen Stellen das gleiche Maß haben.
  • Im nächsten Schritt wird die Zarge mit der Wand verbunden. Dies geschieht in Abhängigkeit zur Konstruktion der Wand und der Zarge.
  • Der Blendrahmen wird in das Rahmenprofil gesteckt.

Türen gehören zu den täglich beanspruchten Bauteilen. Um ihre Funktion langfristig zu erhalten, sollten sie immer fachmännisch eingebaut werden.

Welche unterschiedlichen Türrahmen gibt es?

Herkömmlicherweise sind Zarge und Türblatt aus dem gleichen Material. Für Innentüren wird in der Regel Holz beziehungsweise ein Holzwerkstoff verwendet. Er ist entsprechend der Innenraumgestaltung beschichtet.

Um bei stark beanspruchten Türen, den beschriebenen Kantenschutz zu erreichen, werden Stahlzargen eingesetzt.

Sie können bei entsprechendem Einbausystem auch in Kombination mit einem Holztürblatt verwendet werden.

Welchen gestalterischen Effekt hat ein Türrahmen?

Neben seinen oben genannten funktionalen Vorteilen, hat der Blendrahmen auch gestalterische Funktionen. Seine Materialität und seinen Sitz auf der Wand bildet eine Zäsur. Sie signalisiert: Hier passiert etwas – hier kann der Raum betreten/verlassen werden. Dies kann beispielsweise durch eine Akzentfarbe für Rahmen und Türblatt noch verstärkt werden.

Architekten, die ein klassisches Ambiente entwerfen, favorisieren die klassische Tür auch aufgrund ihrer Präsenz als Ausdruck handwerklichen Könnens.

Früher wurde durch die ornamentale Ausführung der Rahmenblende das Bauteil Tür noch stärker in Szene gesetzt. Das wertete gleichzeitig den dahinterliegenden Raum auf.

Kombination Glastür mit Rahmen

Neben dem Türrahmendesign bietet auch das Türblatt beziehungsweise die Kombination beider Elemente vielfältige Gestaltungsoptionen.

Besonders reizvoll kann die Kombination eines massiven Türrahmens mit einer Glastür sein. Der moderne Look des Werkstoffs Glas kann mit einem geradlinigen Rahmen aus hellem Holz abgerundet werden. Oder setzten Sie einen besonderen Akzent mit einem farbigen Rahmen und einer transluzenten Glastür.

Tür mit Rahmen kaufen

Als DIY-Produkt kann die Standardtür in jedem Baumarkt erworben werden. Als Bauelement, das großen Einfluss auf das Ambiente und die Funktion des Objekts sowie auf das Wohlfühlen der Nutzer hat, gehört die Tür in Expertenhände – von der Planung, über den Vertrieb bis zum Einbau. Diese Gründe sprechen für eine Tür vom Fachhandwerker beziehungsweise vom Fachhändler:

  1. Produktqualität
  2. Gewährleistung
  3. Sorgenfreier Einbau durch den Profi
  4. Türlösungen, die perfekt auf das Objekt abgestimmt sind

Alternative: Wandintegrierte Schiebetür mit Rahmen

Eine Sonderform unter den Zimmertüren sind Schiebetüren. Besonders als wandintegriertes Schiebesystem, überzeugen sie als Alternative zur klassischen Flügeltür. Und natürlich können sie auch mit einem Blendrahmen ausgestattet werden.

  • Der Türrahmen bei einer Schiebetür in der Wand übernimmt die gleichen konstruktiven und gestalterischen Funktionen rund um den Durchgang wie bei einer Flügeltür. Darüber hinaus bietet diese Türenvariante noch weitere Vorteile
  • Platzsparende Tür: Die lineare Bewegung und das Einschieben des Türblatts schenken Quadratmeter an Boden und an der Wand.
  • Harmonisches Ambiente: Die Schiebetür mit Rahmen unterscheidet sich optisch nicht von den übrigen Türen.
  • Höherer Komfort: Weitere Beschläge, die die Bedienung der Tür erleichtern und sicherer machen, können problemlos in den Türrahmen integriert werden.
  • Auch für hochfrequentierte Türen: Auch hier sorgen Stahlzargen für sicheren Schutz
  • Vielseitige Gestaltung: Türblätter aus Holz oder Glas sind möglich.

Der Einbau einer Schiebetür mit Rahmen erfolgt mit Zargensystemen, wie CAVIS von WINGBURG. Die Rahmenprofile sind für die Aufnahme eines Türrahmens aus Holz oder Stahl vorgerüstet.

Seine Sie für Ihr nächstes Objekt bestens gerüstet. Nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne zu wandintegrierten Schiebetüren mit und ohne Rahmen sowie zu wandbündigen Flügeltüren ohne Rahmen.

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