Schiebetür Technik: Was Sie wirklich benötigen – und was nicht

Schiebetüren erobern zunehmend die Architektur. Entsprechend vielseitig ist das Angebot an Varianten, Technik und Schiebetür-Systemen. Das ist gut, denn selbstentwickelte Schiebetürtechnik ist häufig aufwendig und teuer. Doch eine große Auswahl führt oft zu großer Ratlosigkeit.

Wir sagen ihnen welche Schiebetür für welchen Raumabschluss, welche Technik notwendig ist und welche Beschläge dazu passen.

Welche Arten von Schiebetüren gibt es?

Archäologen konnten nachweisen, dass schon im alten Rom, Schiebetüren als Raumabschluss verwendet wurden. Heute kommen Schiebetüren vor allem als Terrassentür vor.

Hebeschiebetüren als Öffnung in der Gebäudehülle überzeugen mit großen Flügeln, die sich dennoch einfach und leicht bewegen lassen. So sind große Glasflächen zu realisieren, die geöffnet werden können.

Schiebetüren als Innentüren sind bisher noch eher die Ausnahme.

Allerdings kommen sie den Anforderungen zeitgemäßer Grundrisse und moderner Architektur entgegen, sodass sie immer beliebter werden.

  • Als platzsparenden Tür bei kleinen Wohnungen
  • Als Raumteiler für flexible Raumnutzungen
  • Als barrierefreie Tür für ein komfortables Wohnumfeld

Welche Schiebetürtechnik für Innentüren?

Um eine Schiebetür im Innenraum zu realisieren, stehen unterschiedliche Systeme zur Verfügung. Die baulichen, funktionalen und gestalterischen Anforderungen entscheiden, welche Schiebetür mit welcher Technik die passende ist.

  • Schiebetür vor der Wand
    Diese Schiebetür ist technisch einfach: Das Türblatt wird an einer Laufschiene vor der Wand geführt. Die Laufschiene kann alternativ oberhalb der Türöffnung oder im Boden montiert sein. Bei geschlossener Tür liegt das Schiebeelement vor der Öffnung. Durch die Position vor der Wand kann diese eine Türblattbreite neben der Öffnung nicht genutzt werden. Zudem sind die schallschutztechnischen Eigenschaften der Schiebetür eingeschränkt.
  • Faltschiebetür
    Bei dieser Technik sitzt das Schiebeelement zusammen in der Flucht der Wand. Wird die Tür geöffnet, faltete es sich wie eine Ziehharmonika zusammen und ruht als Paket in der Laibung. Im Vergleich zur Schiebetür vor der Wand ist der Schutz der Privatsphäre besser. Allerdings verringert das gefaltete Türblatt die Durchgangsbreite und ragt in den Raum. Diese Technik ist üblich bei großen Schiebewänden oder Shopfronten.
  • Schiebetür in der Wand
    Die in die Wand integrierte Schiebetür ist eine Alternative zur Flügeltür, die zudem platzsparender, flexibler und komfortabler ist. Die Technik dieser Schiebetürart sitzt in der Wand beziehungsweise in der Türlaibung. Die Schiebetür vor der Wand kann nahezu jede Flügeltür ersetzen und ist daher sowohl für den Wohnungsbau als auch im Objekt ideal.

Schiebetürzarge: Technik in der Wand

Besonders die Schiebetür, deren Technik in der Wand verbaut ist, werden als Komplettset angeboten. Dabei kann zwischen Systemen mit und ohne Schiebetürzarge gewählt werden. Für ein Schiebetürkomplettset mit eigener Zarge spricht der flexible Einbau in jede Trockenbauwand sowie in Mauerwerk.

Beispiele sind die Schiebetürsysteme CAVIS und BELPORT von WINGBURG. Hier besteht die Schiebetürzarge aus hochwertigen Profilen, die auf der Baustelle oder bereits vorab zusammengesteckt sowie teilweise verschraubt werden.

Die fertige Zarge inklusive Wandtasche und allen Beschlägen wir d in die normgerecht hergestellte Wandöffnung eingestellt, und fixiert. Im letzten Schritt wird die Wandoberfläche hergestellt.

Schiebetürkasten: Technisch abgestimmt auf die Wand

Der Schiebetürbox ersetzt das Stück Wand, das für die Aufnahme des Türblatts benötigt wird. Bei autarken Schiebetürsystemen wie von WINGBURG ist die Wandtasche fester Bestandteil des Bauteils und an die umgebende Wand angepasst.

  • Bei Einbau der Schiebetür in eine Trockenbauwand bilden horizontale Profile die Unterkonstruktion für die Wandtasche. Sie wird zusammen mit dem gesamten Ständerwerk mit Gipskarton verkleidet.
  • Beim Einbau der Schiebetür in eine massive Wand wird die Schiebetürbox beidseitig mit einer Putzträgerplatte versehen. Dies geschieht bei WINGBURG bereits werkseitig. Die Oberfläche wird zusammen mit der Rohbauwand verputzt. Dabei verhindert ein überlappendes Putzgitter spätere Risse.

Laufschiene: Befestigungstechnik mit Vorteilen

Die Laufschiene sorgt in Verbindung mit dem Laufwagen für die Bewegung des Türblatts. Sie ermöglichen eine buchstäblich reibungslose Funktion und unterliegen zum Teil starken Belastungen. Gleichzeitig sind alle weiteren Schiebetürbeschläge in die Laufschiene eingesetzt.

Daher ist es besonders bei wandintegrierter Schiebetürtechnik wichtig, ein System zu wählen, bei dem die Laufschiene jederzeit herausnehmbar ist. WINGBURG löst diese Herausforderung, indem es die Laufschiene mit Bajonettverschlüssen in der selbsttragenden Traverse befestigt.

Die Traverse als Teil des Schiebetürrahmens wird fest mit der Wand verbunden. Die Laufschiene jedoch kann zu Wartungszwecken oder zur Ausstattung mit weiteren Beschlägen gelöst und entnommen werden.

Laufwagen: Technisch auf dem neusten Stand

Als einziger beweglicher Beschlag bestimmt der Laufwagen maßgeblich über die Funktion der Schiebetür. Wenn es hier klemmt, wirkt sich das auf die gesamte Technik der Schiebetür aus.

Daher investiert WINGBURG kontinuierlich in die Qualität dieses Beschlags. Die Schiebetürsysteme sind mit jeweils zwei Laufwagen der neusten Generation ausgestattet. Zweiflügelige Systeme natürlich mit vier Exemplaren.

Sie bestehen aus faserverstärktem Kunststoff. Dieses Material ist extrem formstabil und verschleißarm. Das gewährleistet eine dauerhaft leise und einfache Betätigung der Schiebetür.

Beschlag-Sets: Die passende Technik für jedes Schiebetürblatt

Ein Beschlag-Set ist die Verbindung zwischen Türblatt und Laufwagen. Daher muss es einerseits zum Laufwagen passen. Andererseits variiert es entsprechend der Materialität des Türblatts:

  • Beschlag-Sets für Holztüren werden mit dem Türblatt verschraubt.
  • Bei Glasschiebetüren kommt die Klemm-Technik zum Einsatz. Vorgespannte Sicherheitsgläser können nicht gebohrt werden, sodass die Befestigung angeklemmt wird.

Expertentipp: Achten Sie darauf, dass das Beschlag-Set auch perfekt zum Erscheinungsbild der Schiebetür passt. So wird das Beschlag-Sets für Holztürblätter des minimalistischen und rahmenlosen Schiebetürsystems BELPORT unsichtbar in das Türblatt eingelassen. Für den Klemmbeschlag liefert WINGBURG eine Abdeckleiste mit. 

Optionale Beschläge: Technik, die bewegt – und begeistert

Alle bis jetzt genannten Bauteile sind notwendig für eine hochwertige und voll funktionstüchtige Schiebetür. Doch darüber hinaus bieten optionale Beschläge die Möglichkeit, die Schiebetür-Technik individuell an die Anforderungen des Objekts und die Wünsche der Bauherren anzupassen.

  • Der Einzugsdämpfer ist ein Muss für alle, die Wert auf Ruhe und besonderen Schutz legen. Er bremst die Bewegung der Tür beim Schließen, zieht sie selbstständig in die geschlossene Position und hält sie dort. Dies schützt die Konstruktion – aber vor allem große und kleine Finger. Ein beidseitiger Selbsteinzug unterstützt auch beim Öffnen der Tür.
  • Push to open: Mit diesem Beschlag können Schiebetüren komplett in die Wand eingeschoben – und einfach wieder hervorgeholt werden. Das vollständig eingeschobene Türblatt springt durch leichten Druck auf die Stirnseite etwas aus dem Schiebetürkasten heraus. Dort kann es gut gegriffen und geschlossen werden.
  • Synchronlauf für zweiflügelige Schiebetüren. Wer bei zweiflügeligen Schiebetüren beide Flügel parallel betätigen möchte, kommt um diese Technik nicht herum. Ein Seilzug überträgt die Kraft auf beide Flügel, die sich symmetrisch bewegen. Dies kann mit nur einer Hand geschehen.

Mit welcher Tür möchten Sie bei ihrem nächsten Objekt begeistern? Rufen Sie uns an. Zusammen können wir viel bewegen.

 

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